Kleine und Große Bibernelle (Pimpinella saxifraga / Pimpinella major)


1. Beschreibung Die Bibernelle ist eine mehrjährige Staude, welche zur Familie der Doldenblütler gehört. Sie wird bis zu einem Meter hoch und wächst bevorzugt auf nährstoffreichen, kalkhaltigen, trockenen Böden. Sie ähnelt sehr dem zur gleichen Gattung gehörendem Anis. Beim Anis sind die Stengelspitzen allerdings sehr behaart, was bei der Bibernelle nicht der Fall ist.
Der Stengel ist hohl, kahl und hat Furchen. Die gefiederten, kleinen Blätter im unteren Teil der Pflanze sind wechselständig angeordnet und stark gezähnt. Die vielstrahligen, doppeldoldigen Blütenstände verleihen ihr das typische Aussehen. Die Blüttezeit ist von Juni bis Oktober.
In niedrigeren Lagen blüht die Bibernelle meist weiß, in höheren Gebieten eher rosa.
Der Kleine Wiesenknopf wird gerne auch Pimpinelle genannt und somit gerne verwechselt.

2. Anbau / Haltung Bibernellen sind Frostkeimer. Das heißt, die Samen benötigen Bodenfrost, um zu keimen. Nach ausreichender Frostphase keimen die Samen dann im Frühjahr. Die Pflanze braucht keine besondere Pflege, aber einen sonnigen Standort und ausreichend Wasser. Da ältere Pflanzen oft verkümmern, empfiehlt es sich, gesammelte Samen alle paar Jahre neu anzupflanzen oder die Pflanze im Frühjahr durch Teilung zu vermehren.

3. Ernte Geerntet werden die Wurzeln im Frühjahr (März / April) oder im Herbst (September - November). Diese ausgraben, abklopfen, kurz reinigen und dann im warmen, hängend trocknen.
Blätter für Salate oder Saucen können immer frisch gesammelt werden. Hierfür eignen sich am Besten die noch kleinen Blätter in der Wachstumsphase.
Die Samen der Bibernelle werden im September und Oktober gesammelt.

4. Verwendung Die enthaltenen Wirkstoffe der Bibernelle sind hauptsächlich Gerbstoffe, Pimpinellin, Ätherische Öle, Cumarine und Polyacetylene. Verwendet wird sie als Heilkraut und in der Küche nimmt man die frischen Blätter gerne für Salate.
Die Bibernelle soll appetitanregend, entzündungshemmend, schweißtreibend, hustenlindernd, sedativ und wundheilend sein. In der Volksmedizin wird sie daher bei Bronchitis, Nierenproblemen, Sodbrennen, Heiserkeit, Husten, Katarrhen, Blähungen, Hautausschlägen uvm. verwendet.
Nebenwirkungen sind keine bekannt, jedoch nicht in der Schwangerschaft oder Stillzeit verwenden.
5. Hausmittel
    Äußerlich:
  • Bei schlecht heilenden Wunden wird Bibernelle gern als Badezusatz verwendet.
  • Bibernellen-Salbe bei Hautausschlägen und Ekzemen.
  • Mit Tee gurgeln, bei Heiserkeit und Halsentzündung.

    Innerlich:
  • Hustentee: 1 Tl Bibernellen Wurzel mit 250 ml Wasser aufkochen, eine Minuten ziehen lassen, abseihen und trinken. 3 Tassen täglich bei Husten oder Erkältung.
Bibernelle

Blühende wilde Bibernelle







Hinweis: Diese Webseite ist eine Sammlung von Informationen über früher und aktuell benutzte Hausmittel. Sie stellt in keiner Weise Ersatz für Beratungen oder Behandlungen durch Ärzte oder Apotheker dar. Die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der Mittel wird nicht garantiert. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Wenden Sie sich bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer an einen Arzt oder Apotheker.

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